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Arten des Gebets

Wenn du mit deinen Freunden redest, dann geht es nicht nur um Informationsaustausch. Manchmal ist es einfach dran, sich zu bedanken. Manchmal brauchen wir Hilfe und wenden uns so an unsere Freunde. Oder wir haben einen schlechten Tag und brauchen einfach mal jemanden, der uns zuhört.

Genauso ist Gebet ein Gespräch mit Gott. Wir dürfen zu Gott genauso kommen, wie wir sind – emotional, wütend, traurig, frustriert, fröhlich, staunend. Denn er liebt es, wenn wir unser Leben mit ihm teilen.

Danken

„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ Francis Bacon stellte fest, dass jeder von uns viele Gründe hat, dankbar zu sein – und wir wissen auch, wem wir danken können. Zu danken hilft uns, Dinge nicht selbstverständlich zu nehmen, sondern Gott die Ehre dafür zu geben.

„Und was soll ich jetzt damit??“

  • Mach dir eine Liste mit allen Dingen, die dir einfallen, für die du dankbar sein kannst. Danke Gott direkt für alles, was er dir schenkt – und schau dir die Liste wieder an, wenn es dir nicht so gut geht.
  • Finde beim täglichen Bibellesen heraus, für was die Menschen in der Bibel Gott danken und überlege dir, ob du selbst Gott auch dafür danken kannst.

Bitten

„… ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet.“ - Jakobus 4,2

Kennst du das auch: Du hast ungefähr jedem von dieser blöden Situation erzählt, außer Gott? Oder du wünschst dir Veränderung in dieser einen Sache, aber hast vergessen, dafür zu beten? Oft glauben wir nicht, dass Gott tatsächlich unser Gebet hört und in unserem Alltag handelt - zwar vielleicht in der Theorie, aber es spiegelt sich nicht in unserem Handeln wider. Dabei gibt Gott gerne und will uns nichts Gutes vorenthalten (Matthäus 7,7; Psalm 84,12).

„Und was soll ich jetzt damit??“

  • Überleg dir mal, was die letzte Sache war, über die du dich so richtig geärgert hast. Und dann lade Gott in die Situation ein und bitte ihn, zu handeln.
  • Schreib dir (mit Datum von heute) auf, um was du Gott ganz konkret bitten möchtest und bete direkt dafür. Stell dir auf deinem Handy eine Erinnerung in z.B. zwei Wochen ein und schau dann nochmal auf deine Liste und auf das, was Gott getan hat.

Anbetung

“I think we delight to praise what we enjoy because the praise not merely expresses but completes the enjoyment […]. Fully to enjoy is to glorify. In commanding us to glorify Him, God is inviting us to enjoy Him.” – C. S. Lewis

Anbetung gehört zum Gebet – nicht nur, weil wir einen Gott haben, der es verdient, angebetet zu werden, sondern auch, weil Anbetung meinen Blick weg von mir auf Gott richtet – auf Gott, der mir meine Schuld vergibt; auf Gott, dem nichts unmöglich ist; auf Gott, der mich unendlich liebt.

„Und was soll ich jetzt damit??“

Fällt es dir schwer, deine eigenen Worte zu finden, um Gott zu anbeten?

  • Bete und meditiere über einen Psalm, der Gott preist, z.B. Psalm 8, 29, 33, 104, 135, 145
  • Bete Jesus an – danke ihm für das, was er für dich getan hat. Wenn du möchtest, kannst du dazu auch die Worte aus Philipper 2,6-11 benutzen
  • Such dir ein Lied aus, das Gott preist (also ein Lob-preis-lied) und höre es dir an oder singe es selbst. Achte auf die Worte und bitte Gott, dass du es für ihn singen kannst.

Klage

„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ – Jesus Christus

Es ist immer in Ordnung, Gott ehrlich zu sagen, wie es uns geht. Direkt mit ihm zu sein. Uns verletzlich zu machen. Wir dürfen wütend zu ihm kommen, enttäuscht, zerbrochen.

Die Band Rend Collective beschreibt Klage in ihrem Lied „Weep with me“ folgendermaßen: „Lord, I will wrestle with your heart, but I won’t let you go”. Auch die Bibel ist voll von Klagen. Ein Beispiel ist Psalm 22, dessen Anfang Jesus zitierte, als er am Kreuz hing (Matthäus 27,46). Es gibt einen Unterschied dazwischen, zu klagen und Gott loszulassen. Wir dürfen Gott mit Fragen bombardieren, wir dürfen ihn anschreien und vor ihm weinen. Wenn wir klagen, verbinden wir die Realität, die wir erleben, mit den Versprechen Gottes (Paul Miller in „A Praying Life“). Mitten im Klagen dürfen wir auch erkennen, dass Gott unseren Hilfeschrei hört und sich nicht von uns abgewandt hat, wie der Schreiber des Psalm 22 es in Vers 25 ausdrückt.

„Und was soll ich jetzt damit?“

  • Erzähle Gott jetzt, wie es dir geht. Wenn es dran ist, klage vor ihm. Scheu dich nicht davor, ehrlich zu sein. Helfen können dabei auch Psalmen wie Psalm 22 oder 73.
  • Wenn es dir gerade gut geht – wie schön! Danke Gott dafür. Überlege, wer jetzt gerade deine Unterstützung im Gebet braucht. Vielleicht Freunde, Familienmitglieder oder Christen in Verfolgung? Wir sind ein Leib und freuen uns und leiden miteinander. Wenn möglich, schick den Menschen, für die du betest, eine ermutigende Nachricht!

Bekennen

„Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte, und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit.“ – David in Psalm 51

Gerade dann, wenn uns bewusst wird, dass wir versagt haben, dass wir sündig sind, dürfen wir zu unserem Vater im Himmel rennen und ihn um Vergebung bitten. Genau dafür ist Jesus gestorben – Gott ist nie enttäuscht von unseren Verfehlungen, denn er kennt uns und unsere menschliche Natur. Der Apostel Johannes schreibt in einem Brief an die ersten Christen folgendes: „Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit (1. Johannes 1,9)“. Sünde zu bekennen ist also etwas, das uns befreit und reinigt, sodass wir ohne Schuld vor dem Vater stehen dürfen – durch das Opfer von Jesus.

„Und was soll ich jetzt damit?“

  • Bitte den Heiligen Geist, dir deine Sünde aufzuzeigen und bitte Gott um Vergebung. Danke Jesus, dass er für dich gestorben ist und du damit von deiner Sünde befreit worden bist.
  • Kämpfst du mit einem schlechten Gewissen, obwohl du Gott schon bekannt hast, was du getan hast? Spreche (ruhig laut) aus, dass dir vergeben ist und dass du einen Anwalt hast, nämlich Jesus persönlich, der für dich eintritt, unabhängig davon, was du fühlst.